1952 - 1962 |
Mit dem
Beginn der Fünfzigerjahre war auch in Veitsch die schlechteste Zeit
endgültig vorbei und die Jahre des so genannten Wirtschaftswunders
wirkten sich auch auf die WK anfänglich sehr positiv aus. So unternahm
man im August 1950, finanziert durch einen im März abgehaltenen
erfolgreichen Musikerball, die erste Auslandsreise nach Südtirol und
eine zweitägige Zugreise nach Salzburg, wo man beim "Internationalen
Frauentag" konzertierte. Im November 1950 wohnte der künstlerische
Leiter des Grazer Rundfunks Prof. Uray einer Probe der WK bei. Er war
derart zufrieden, dass er die Kapelle zu einer Rundfunkaufnahme in den
Grazer Stefaniensaal einlud. Die von Uray kritisierten schlecht
stimmenden dem damaligen Standart nicht mehr entsprechenden
Instrumente, konnten dank einer "Soforthilfe" des Generaldirektors der VMAG Dr. Lauder in Höhe 25.000 Schilling, noch vor Weihnachten 1950
durch neue ersetzt werden.
Der Besuch des britischen Botschafters (Hochkommisär) am 24. April 1952 in der Werksdirektion der VMAG wurde von der WK umrahmt, wobei man unter anderem auch die britische Hymne spielte. Schon drei Tage später reiste die Kapelle nach Graz, um im Stefaniensaal eine Tonbandaufnahme für den Alpensender zu machen. Am 21. August 1954 veranstaltete die Werkskapelle Veitsch ein großes Wunschkonzert zugunsten der Opfer der Hochwasserkaterstrophe im Pretal. Ein zweitägiger Konzertaufenthalt in Ybbs, eine Konzertreise nach Wien, sowie ein Ausflug nach Rust waren die "Highlights" des Jahres 1954. Eine der positivsten Auswirkungen des Wirtschaftswunders war aber die großzügige Unterstützung in der Höhe von 60.000 Schilling der VMAG, die es ermöglichte, einen kompletten Satz von "normalgestimmten" Instrumenten anzukaufen. Am 22. Februar 1956 wurden diese im Musikhaus Stowasser in Graz abgeholt und die alten "hochgestimmten" zum Weiterverkauf angeboten.
Peter Gerhalter und Siegfried Preiß beim Instrumentenkauf bzw. - test. Siegfried Preiß ist nach wie vor bei der Werkskapelle aktiv! Nachdem man im März 1958 vom Gasthaus Sonnleitner/ Deutsch, welches schon seit 1937 Probestätte der WK gewesen war, in den ersten Stock des neu erbauten Freizeitheims der VMAG übersiedelte, wurde dieses am 1. April 1958 feierlich eröffnet. Da die 1949 angeschafften gebrauchten Uniformen schon zu verschlissen waren, entschloss man sich im Frühjahr 1958 zum Ankauf neuer Bergmanns - Trachten für die WK. Die Kosten für 40 komplette Garnituren von 61.000 Schilling wurde abermals größtenteils von der Werksdirektion bestritten.
Am 6. Mai 1958 wurde die neue Tracht beim Besuch des Präsidenten und des GD`s des VMAG Konzerns in Veitsch offiziell vorgestellt. Bei der Jahreshauptversammlung am 6. Jänner 1959 wurde der offizielle Name der Kapelle abgeändert. "Bergkapelle Veitsch" ersetzt "Werkskapelle Veitsch" und der Werksangestellte Raimund Stelzer übernahm von Friedrich Wessig das Amt des Obmannes. |